Max K. Hoffmann
 

Max K. Hoffmann  1951 vierzig Jahre vor seiner 
Berufung 1991 zum Generalintendanten des
Theaters der Landeshauptstadt  Magdeburg.
Diesen Namen verlieh er dem ehemaligen
Maxim-Gorki-Theater, in dem er schon als Kind
mit den Eltern oder der Schulklasse ständiger 
Gast war. Der neue Name sollte neben der
kommunalen Trägerschaft auch 
Herausforderung  für die Regierung von
Sachsen-Anhalt in Magdeburg sein und deren
Mitverantwortung für das überregional
bedeutsame Haus in der schwierigen deutschen 
Wendezeit unterstreichen.

Vita

 

Max K.  Hoffmann wurde  am 22.05.1944 im nordböhmischen   Haida geboren und verlebte seine frühe Kindheit in Wernigerode (Harz/DDR) und später in Magdeburg. Er erlernte den Beruf des Bootsmanns der Binnenschifffahrt und wurde danach als Stadtreporter bei der Magdeburger VOLKSSTIMME eingestellt.

Nach dem Wehrdienst studierte er 1967 bis 1971 mit Diplomabschluss an der Pädagogischen Hochschule Magdeburg   Germanistik und Geschichte. Im Anschluss war er als freier Journalist und Lyriker tätig. Nebenbei besserte er seine Einnahmen  als Taxifahrer auf. 

Seit 1974 hat sich Hoffmann ganz  dem Theater verschrieben. Er begann als Redakteur der von ihm gegründeten Theaterzeitschrift DIALOG  und als pädagogischer Mitarbeiter am Magdeburger Theater. Nach  Erfahrungen als Regieassistent in Meiningen gehörte Hoffmann 1976 zum zweiten Jahrgang von jeweils acht Studenten, die an der neu gegründeten Berliner Hochschule für Schauspielregie immatrikuliert worden waren. Seine Mentoren,  die Regisseure Peter Kupke vom Berliner Ensemble und Friedo Solter vom Deutschen Theater Berlin begleiteten sein Studium. Hoffmann schloss auch dieses zweite Hochschulstudium   1980 mit einem  Diplom ab. Ersten erfolgreichen Inszenierungen in Senftenberg und Berlin folgte 1982 in Potsdam mit seiner Co-Inszenierung von Peter Hacks „Der Frieden" (nach Aristophanes) politisches Aufsehen. Dies hatte wegen seines eigenen politisch bissigem Clownsspiels „August Cäsar“ 1981 in der Regie von Rolf Winkelgrund im Potsdamer Hans-Otto-Theater bereits begonnen. Es war die Zeit der neu entstandenen Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ in der DDR.   Hoffmann  wurde  mit Arbeitsverbot für Potsdam belegt. Eine erneute Co-Inszenierung von „Der Frieden", diesmal in Frankfurt/Oder zum Weltfriedenstag, führte vor der Premiere zu dessen Verhaftung und nachfolgendem Arbeitsverbot in der DDR. 1984  musste Max  K. Hoffmann das Land mit seiner Familie verlassen. Nach der Übersiedlung von Ostberlin nach Westberlin arbeitete er zunächst mit großen Erfolgen am Hessischen Staatstheater  Wiesbaden und übernahm  1986 als Oberspielleiter die Sparte Schauspiel an der größten deutschen Theaterfusion Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld und Mönchengladbach. 

Nach der deutschen Vereinigung  wurde  Max K. Hoffmann  1991 zurück nach Magdeburg berufen  und begann seine Tätigkeit zum Beginn der Spielzeit 1991/92 als Generalintendant
am von ihm kurz darauf so benannten Theater der Landeshauptstadt Magdeburg. Er übernahm eine Theaterruine und ca. 400 Mitglieder des Dreispartenhauses inkl. Orchester und Ensembles. Das Theater war 1989  durch Brandstiftung vor der sogenannten „Wende“ im Bühnenbereich komplett zerstört worden. Hoffmann führte das Haus durch verschiedene Provisorien, wobei die Ersatzspielstätte, Theater am Jerichower Platz, ein durch seine Initiative umgebautes  ehemaliges Casino der sowjetischen Streitkräfte ein besonderer Erfolg des Theatermannes war.  Er hatte, nachdem sich die Interimsspielstätte Kuppeltheater (ein Theaterzelt) als zu teuer herausstellte, den Umbau des ehemaligen Casinos am Stadtrand zu einem Theater initiiert und politisch durchgesetzt. Dort konnte Hoffmann auch als Regisseur große Erfolge verbuchen. 

In seiner Regie wurde im Beisein des von den Nationalsozialisten verfolgten jüdischen Komponisten  Berthold Goldtschmidt (Foto) die szenische Welturaufführung dessen in der Nazizeit verbotenen Oper „Beatrice Cenci" auf die Bühne gebracht. Auch die deutsche Erstaufführung von Stephen Olivers Oper „Timon von Athen" nach William Shakespeare trug die Regiehandschrift Hoffmanns. Am Jerichower Platz inszenierte Hoffmann auch erstmals Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer". Die Premiere fand im Beisein von Wolfgang Wagner,  dem Enkel von Richard Wagner und Chef der Bayreuther  Festspiele statt (Foto unten). 

Hoffmanns  leidenschaftlichem Engagement  ist es zu danken, dass der Wiederaufbau des abgebrannten Magdeburger Theaters 1997  abgeschlossen wurde. Zur europaweit beachteten festlichen Neueinweihung inszenierte der Hausherr und Regisseur Hoffmann Richard  Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg". Der gesamte Kostümsatz zu dieser Inszenierung war ein Geschenk des Bayreuther Festspielhauses an das Theater der Landeshauptstadt und ersparte ihm in schwierigsten Zeiten eine Ausgabe von ca. 65.000 DM.  Neben weiteren Inszenierungen  am eigenen Theater, darunter auch im Schauspiel, gastierte der Regisseur Hoffmann u.a. in Bielefeld und zeitweilig als ständiger Gast im schweizerischen Luzern. 

Anlässlich seiner weithin beachteten „Lohengrin“-Inszenierung am Magdeburger Theater der Landeshauptstadt trafen sich deutsche und internationale Mitglieder der  Wagner-Verbände  in Magdeburg.  Zur EXPO 2000 in Hannover war Hoffmanns Theater nach Hannover eingeladen worden, um das deutsche Dreispartenhaus der Landeshauptstadt Magdeburg zu repräsentieren. Anlässlich dieses Auftritts innerhalb der Weltausstellung brachte das Magdeburger Haus die Oper „Der Maschinist" in der Inszenierung seines Generalintendanten Max K. Hoffmann im  DEUTSCHEN PAVILLON  zur Uraufführung. Die Oper war ein Auftragswerk des Theaters an den jungen Komponisten Hannes  Schanderl. Den spektakulärsten Erfolg konnte  Max K. Hoffmann mit Giuseppe Verdis „Aida“ auf der Magdeburger Seebühne Open Air erringen. Seit ihrer Eröffnung 1999 gastierte das von Hoffmann  geleitete Theater mit Schauspielen, Konzerten und Balletten auf der Seebühne im Magdeburger  Elbauenpark. 

Die erste Oper dort, „Aida", inszenierte Hoffmann mit dem eigenen Ensemble und  internationalen Gästen 2002 selbst. Neben einer zweiten Aufführungsserie im Folgejahr für weitere Tausende  von Besuchern bescherte die Qualität dieses Open-Air-Ereignisses dem Ensemble 2003 eine Tournee durch  die sieben bedeutendsten Städte Japans. Zweimal wurde die Aufführung in der größten Konzerthalle Tokios, der Orchardhalle vor jeweils über 2000 Zuschauern präsentiert. 

Der gewaltige nationale und internationale Erfolg ließ den Theaterleiter von einem größeren Projekt, dem wohl größten Theaterprojekt überhaupt für seine Heimatstadt träumen. Das wollte Hoffmann dann aber wegen aufkommender Vorurteile und provinzieller Ängste in Magdeburg nicht mehr verwirklichen. Er ging nach 12 Jahren leidenschaftlicher Tätigkeit für Magdeburg 2003 wegen unschöner Vorgänge mit der Stadt im Rechtsstreit auseinander, den er gewann. 

Zuletzt hatte ihn seine Leidenschaft zu Richard Wagner zu einer Inszenierung  von dessen Oper „Der fliegende Holländer“ im polnischen Opernhaus des Stettiner Schlosses verlockt, die dort am 30.Juni 2006 ein herausragender Erfolg wurde. Es war die erste Wagneraufführung in Stettin seit dem Ende des 2. Weltkrieges 1945. Sie war ein Friedensprojekt.

Hoffmann hat insgesamt in seiner Berufslaufbahn ca. 100 Inszenierungen erfolgreich auf die Bühne gebracht.

 

 


 

 

Mitte: Bertold Goldschmidt 1994 auf dem Weg zur Uraufführung seiner Oper BEATRITCE CENCI im Magdeburger THEATER AM JERICHOWER PLATZ: Vorn links Max K. Hoffmann, 2. v. r. Bürgermeister Dieter Steinecke, rechts Mone Hoffmann.

Wolfgang Wagner 1995, Chef der Bayreuther Festspiele (Hintergrund Mitte),
im Arbeitszimmer von Generalintendant Max K. Hoffmann (links hinten stehend) im Theater am Jerichower Platz, der Ersatzspielstätte.

Max K. Hoffmann  am Regietisch bei der Inszenierung von 

Guiseppe Verdis AIDA Open Air auf der Seebühne zu Magdeburg

Plakat für das Gastspiel in  Niigata

Plakat für zwei  Gastspiele in der Orchardhalle in Tokio

Triumphzug
    in und durch Japan

Das Theater der Landeshauptstadt Magdeburg reiste vom 16. Bis 30. September 2003 mit 175 Sängern, Musikern und Technikern der Magdeburger „Aida“-Inszenierung zum Gastspiel nach Japan, wo innerhalb von neun Tagen acht Vorstellungen in sieben verschiedenen Städtern stattfinden werden. (20.09.: Kanazawa, 21.09.:Toyama, 22.09.: Tokio, 23.09. Niigata, 24.09.: Tokio, 26.09.: Osaka, 27.09.: Okayama, 28.09.: Fukuoka). Die Magdeburger Inszenierung kommt dort in diesen Millionenstädten in großen Veranstaltungshallen zur Aufführung, wo u.a. schon weltberühmte Ensembles wie die Wiener Philharmoniker, das Gewandhausorchester, das Petersburger Ballett sowie die Mailänder Scala gastierten. Die Konzerthallen bieten teilweise bis zu 3.000 Zuschauern Platz -  für europäische Theaterverhältnisse sind das unglaubliche Ausmaße.
Die Tournee wurde von einem japanischen Zeitungskonzern mitfinanziert, der sehr interessiert daran war, dass sich Unternehmen des Bundeslandes Sachsen-Anhalt in den Foyers  der Musikhallen vorstellen. 

Grandioses Opernspektakel um Liebe, Verrat und Tod

Giuseppe Verdis prunkvolle Oper „Aida“ 
auf der Magdeburger Seebühne im Elbauenpark
 

„Man muss weit zurückblicken in der Theatergeschichte Sachsen-Anhalts, um einen vergleichbaren Publikumsansturm auf die Inszenierung einer hier beheimateten Bühne auszumachen.“  (Jürgen Hengstmann, Magdeburger Volksstimme).

Mehr als 20.000 Zuschauer erlebten seit der Premiere am 24.Mai 2002 die große Open-Air-Inszenierung des Theaters der Landeshauptstadt Magdeburvon Giuseppe Verdis Oper „Aida“ auf der Seebühne im Elbauenpark Magdeburg - und waren hingerissen.: Zu mitternächtlicher Stunde feierten 1.500 begeisterte Zuschauer die mehr als 250 Mitwirkenden und das Inszenierungsteam um Generalintendant Max K. Hoffmann für einen zutiefst beeindruckenden Theaterabend. (Magdeburger Volksstimme)    

 

Aufgrund des überwältigenden Erfolgs ist das Open-Air-Spektakel auch im Sommer 2003 – ab dem 22. Mai – weitere 14 Male auf der romantischen Seebühne zu erleben. So können wieder allabendlich bis zu 1.500 Zuschauer die packende Liebestragödie um die äthiopische Sklavin Aida, die zwischen Vaterlandsliebe und der Liebe zu dem ägyptischen Feldherrn Radames schwankt und schließlich mit ihm zusammen in den Tod geht, genießen: Guiseppe Verdis „Aida“ – ein Opernspektakel im positivsten Sinne, denn mit weit über 100 Darstellern (von der Titelrolle bis zur großen Statisterie und verschiedenen Chören), Pferden, Trampeltieren, Kutschen, mit prachtvollen Kostümen, einem sehr stimmungsvollen Bühnenbild, Fackeln und Feuerwerk und letztendlich auch mit dem Zauber der Seebühne ist „Aida“ viel mehr als eine bloße Opernaufführung, sie ist ein Genuss für alle Sinne. (Karin Kunze, Elbe-Report)

                                           

Dr. Herbert Henning berichtete über die Premiere im Sommer 2002 in der Magdeburger Volksstimme: In emotional-berauschenden Bildern unter nächtlichem Himmel wird ein großes Panorama der Gefühle entworfen, das ganz und gar aus der glutvollen Musik Verdis heraus entworfen wird. Die Handlung der 1871 in Kairo uraufgeführten Oper ist ein Spiel heroischer Affekte. Der Konflikt ist Liebe und kriegerische Pflicht. Die Katastrophe heißt Hochverrat und Tod. In „Aida“ ist alles, was der Oper jemals Glanz und Wirkung gab, vereint und vor allem musikalisch verklärt. Tempelweihe der Waffen, Kriegsmarsch, Triumphmarsch, Mondnacht, Grabesdunkel und magisch-aufleuchtende Todesekstase ist vitale, ausdrucksstarke, überwältigend-schöne Musik. Und bei dieser Musik kann man bei dieser „Aida“ schwelgen.

Eine Kostprobe: Triumphzug aus „AIDA“  in der Open-Air-Inszenierung
von Generalintendant Max K. Hoffmann 2002 im Elbauenpark zu Magdeburg

Jeder Mensch trägt beseelt
tief in sich eine Melodie
Giuseppe Verdis Triumphzug
durch Japan ließ mich
nach verschlungenen Wegen 
die meine erahnen
                                                              mkh.

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